
Eigentlich hätte das hier die längst fällige Fortsetzung meiner Amper-Wanderungen werden sollen. Ich wollte unbedingt an der Amper um Moosburg herumlaufen und dann später direkt durch die Stadt zurück zum Ausgangspunkt. Dann aber war der Brückenweg gesperrt. Das hält mich natürlich noch nicht auf. An der Brücke angekommen, stellte sich dann jedoch heraus, das die Treppe zur Brücke weggesperrt war. Die Treppe fehlte. Und so wird aus dieser Pleite nur noch eine Fotonotiz über drei meiner Lieblings-Vintage-Lenses!

Das DOMIPLAN ist schwierig, diese verdammte DDR-Scherbe! Man kann von diesem Cooke-Triplet wirklich nicht viel erwarten. Für scharfe Bilder muss man stark abblenden. Am digitalen Sensor schlägt dann aber schnell die Beugung zu. In den Ecken sieht es oft ganz gruselig aus, egal ob abgeblendet oder nicht. Ganz selten aber geht doch etwas. Bei Nahaufnahmen kann man etwas machen. In direktem Sonnenlicht poppen dann auch die Farben auf.

Nur Schergenkopf wäre heute zu wenig für mich. Ich habe noch eine Rechnung mit den 'vintage lenses' offen. Am Hochschergen finde ich leider kaum etwas, mit dem man den Objektivcharakter hervorzaubern kann. Erst ganz zum Schluss, kurz vor dem Parkplatz, finde ich ein geeignetes Motiv. Dafür hätte ich jetzt nicht auf den Berg laufen müssen...

Ich habe Zeit, das Wetter ist gut und das Abendlicht vorzüglich. Das sind eigentlich beste Bedingungen für ein paar nette Fotos im Monat der vin tage lenses. Das 35er ist am APS-C-Sensor der X-T20 ein Normalobjektiv. Die moderate Offenblende von "nur" 2.8 sollte scharfe Nahaufnahmen mit butterweichem Hintergrundbokeh zulassen. Und trotzdem gelingt es mir nicht den Zauber dieser Optik im Bild festzuhalten.

Im Briefkasten ein Zettel von den Nachbarn. Die Bärlauchsaison ist eröffnet. Ich möge mich doch bedienen. Der Bärlauch ist sogar zollfrei! Als ich mich in die Bärlauchfreihandelszone vor dem Haus stürze, fällt mir eine kleine aber feine Blume auf. Die könnte ich doch mit dem quirligen HELIOS 44/2 fotografieren...

Im letzten Jahresrückblick hatte ich den April als möglichen vintage-lens-Monat auserkoren. Fast pünktlich mache ich Nägel mit Köpfen. Endlich gelingt es mir einmal, fast pünktlich aus der Arbeit herauszukommen und mit der Kamera durch die Stadt zu streifen. Ich steige am Odeonsplatz aus der U-Bahn. Der Hofgarten mit Resdienz und Staatskanzlei sind heute mein Ziel. Für die NIKON habe ich mir heute zwei MINOLTA-Objektive ausgesucht. Am Anfang des vintage-lens-Monats möchte ich nicht gleich mit einer anspruchsvollen Linse anfangen.

Ostsee-Rückreise. Ich werde sehr früh am Flughafen abgesetzt. Botschaft verstanden, aber auch eine sehr gute Gelegenheit, den "neuen" Flughafen persönlich in Augenschein zu nehmen. Nachdem das ganze so langen gedauert hat und so viel gekostet hat, bin ich ein wenig enttäuscht. Von außen ist er größer als von innen, also das Gegenteil einer TARDIS. Innen ist es auch etwas dunkel. In der Sicherheitskontrolle hängen die Decken bedrückend tief. MUC, HEL oder CGN sind hell und freundlich.

JPEG-Rezepte sind eine große Stärke von FUJIFILM. Für die eine NIKON im Kamerapark möchte ich es aber zumindest ähnlich einfach haben. Über die letzten Wochen hinweg habe ich oft mit dem Weißabgleich experimentiert. Irgendwie sind die FUJI-Settings jedoch nicht auf die NIKON übertragbar. Bei der NIKON für nur ein Weißabgleich über die Farbtemperatur zu konsistenten Ergebnissen. Und nachher muss ich in Capture One noch ein Korn aussuchen, denn Korn kann die NIKON ja leider auch nicht.

Ich werde wieder einmal mitten in der Nacht wach. Mit unzähligen juhtjubb-Videos versuche ich wieder einzuschlafen. Eines aber wühlt mich auf. Amateure hätten oft eine teure Ausrüstung, die sie dann jedoch nicht nutzen würden. Um ein besserer Fotograf zu werden, müsse man doch nur seinen Hintern hochkriegen und fotografieren. Das ist einfacher gesagt als getan. Der Tag ist dunkelgrau und es beginnt sogar noch zu schneien...

Das Bedürfnis, mir die Füße zu vertreten, ist nach einer anstrengenden Arbeitswoche groß. Am Vorabend suche ich noch nach einer Schneeschuhtour, stoße aber auf ein aktuelles Video von Gerhard Wiedemann und stelle fest, dass ich gar keine Lust auf lange Autofahrten habe, um dann doch nur eine Schuhtour ohne Schnee zu unternehmen. Das kann ich vor der Haustüre haben. Es klingt ein wenig wie "ich geh mal eben Zigaretten holen" , dieses mein "ich geh mal eben ne Runde mit dem Fotoapparat raus vor die Tür".