April 25 - Drei alte Objektive und eine Pleite

Der Tourenbericht, aus dem nur eine Fotonotiz wurde.

Eigentlich hätte das hier die längst fällige Fortsetzung meiner Amper-Wanderungen werden sollen. Ich wollte unbedingt an der Amper um Moosburg herumlaufen und dann später direkt durch die Stadt zurück zum Ausgangspunkt. Dann aber war der Brückenweg gesperrt. Das hält mich natürlich noch nicht auf. An der Brücke angekommen, stellte sich dann jedoch heraus, das die Treppe zur Brücke weggesperrt war. Die Treppe fehlte. Und so wird aus dieser Pleite nur noch eine Fotonotiz über drei meiner Lieblings-Vintage-Lenses!

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

NIKON Z5

CZJ 50mm/1.8 PANCOLAR, MINOLTA MD 100mm/2.5, PENTAX S-M-C TAKUMAR 55mm/1.8


GOLD

-/-


-/-

CZJ 50mm/1.8 PANCOLAR


Das PANCOLAR ist mit einer Naheinstellgrenze von 35 cm unschlagbar, wenn es darum geht, kleine Dinge ganz groß vor butterweichem Hintergrund herauskommen zu lassen. Allerdings ist die Schärfeebene in 35 cm Entfernung und bei Offenblende 1.8 schon sehr dünn. Da Abblende keine Lösung ist (mein PANCOLAR ist schon nicht mehr radioaktiv, hat dafür aber nur noch sechs Blendenlamellen), versuche ich es mal in größerer Entfernung von z.B. 1m. Bei dieser Entfernungseinstellung zeigt sich dann tatsächlich das vielgerühmte 'swirly bokeh'. Abgeblendet auf 8...11 ist das PANCOLAR eine grundsolide Optik für alle fotografischen Standardanwendungen.

MINOLTA MD 100mm/2.5


Unter allen meinen MINOLTA-Objektiven ist das 100er das Herausragendste. Abblenden ist nur etwas für Schwächlinge! Mit dem Ding ist schon bei Offenblende scharf, was scharf sein soll. CA ist hervorragend korrigiert. Eigentlich sollte ich es mal für die Astrofotografie verwenden...

Auch heute kann die Superlinse dem mittelmäßigen und wegen der fehlenden Treppe leicht enttäuschten Fotografen eine Inspiration sein.

Ob nah oder fern, fast jedes Bild ist ein Treffer. Besser wird es mit den ver-bliebenen Objektiven auf der April-25-vintage-lens-Liste nicht mehr werden...

PENTAX S-M-C TAKUMAR 55mm/1.8


Das 55mm TAKUMAR ist anders. Damit gelingen mir nur bei Nahaufnahmen gute Bilder. Das besondere Objektiv für die epischen Landschaftsaufnahmen wird es für mich nicht mehr werden. Das sind Minoltas 50er und das Ossi-PANCOLAR einfach besser. Wenn man aber weiß wofür es gut ist, dann ist dieses TAKUMAR der echte Hit. Kleine Dinge mit viel Farbe sind genau die richtigen Motive für diese radioaktive Linse.

Nur eine Sache gibt mir immer noch Rätsel auf: An der Mittelformatkamera liefert diese Optik bessere Ergebnisse als an der NIKON Z5. Aus der knappen Berechnung der Beugungsbegrenzung hätte ich die umgekehrte Schlussfolgerung abgeleitet. Da hab ich mal wieder was zum Nachdenken.

Der vintage-lens-April ist bald schon wieder vorbei. Die drei besten Objektive aus meiner Sammlung altmodischer Optiken habe ich heute auch schon durch. Wenn ich jetzt noch etwas bewegen will, dann muss ich mehr anstrengen, um die Schwächen der verbleibenden Linsen zu umgehen.

Und noch etwas wird mir klar. Nein, nicht dass Treppen plötzlich verschwunden sein können. Aber es ist gar nicht so einfach aus einem Objektiv das Beste herauszuholen, wenn man nur eine zeitlich begrenzte Gelegenheit hat, es zu verwenden. Für mich reicht das nicht aus, um die Lernkurve zu durchfahren!


Zing • 19. April 2025