Filmfotografie - PORTRA 400 im Januar 24'

Ich bin nicht ganz zufrieden!

Nach langer Abstinenz vom KODAK PORTRA 400 hatte ich mir Weihnachten 23 mal wieder eine Rolle KODAK PORTRA 400 in die XD7 geladen.
Möglicherweise geschah das aus einem euphorischen Glücksgefühl  heraus. Kurz zuvor hatte Projekt 12 ein ganz unerwartetes Ergebnis geliefert, und ich habe mich möglicherweise etwas überschätzt.

Heute habe ich den entwickelten Film vom Labor abgeholt und gescannt. Zwar sind immerhin 28 Aufnahmen der 36er Rolle brauchbar, aber so richtig zufrieden kann ich mit den Ergebnissen nicht sein. Obwohl es PORTRA 400 ist, fällt mir das Korn unangenehm auf. Hätte der belichtete Film nicht noch zwei Wochen im Kühlschrank liegen dürfen?
Und obwohl ich den Weißabgleich auf das Trägermaterial ausgeführt habe, wollen mir die Farben in der Nachbearbeitung nicht so recht gelingen. Hat das Glühlampenlicht etwa den Weißabgleich verfälscht?
Als ich endlich mit der Bildbearbeitung fertig bin, ist es bereits Samstag.

Zu den meisten Bildern existiert auch ein digitales Pendant. Vergleichen wir doch mal..

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

MINOLTA XD7

MINOLTA MD ROKKOR 50mm f/1.7


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KODAK PORTRA 400


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30.12.2023 Gassler Berg


Gemessen an dem Unterschied, dass die Filmfotos und die Digitalkamerabilder mit unterschiedlichen Objektiven und Brennweiten gewonnen wurden, bleibt zumindest eine Restvergleichbarkeit bestehen.

Die Ergebnisse des Films fallen sehr unterschiedlich und inkonsistent aus. Das liegt natürlich an mir, weil hier kein Standardrezept angewendet wurde, sondern jeder Frame individuell ausgearbeitet wurde. Müdigkeit ist ein großes Problem bei der Bildbearbeitung. Zuerst hängt man acht Stunden in der Arbeit vor dem PC und dann macht man das nochmal in der Nacht, nachdem man schon eine Stunde mit Scannen verbracht hat.

Nun, die Ergebnisse liegen nebeneinander. Digital ist dieses Mal offensichtlich besser. Ich beginne zu zweifeln, ob der PORTRA 400 überhaupt für "the most epic views" geeignet ist. Auf jeden Fall muss das Konzept für Scannen und Bildbearbeitung auf den Prüfstand gestellt werden...

21.01.2024 Fröttmaninger Berg


Auch hier fällt der Vergleich eindeutig zugunsten der digitalen Bilder aus. Mit dem roten Morgenlicht kommen entweder der PORTRA 400 oder ich nicht zurecht.

Die Inkonsistenz meines Bearbeitungsprozesses wird besonders bei den ersten beiden Bildern auf PORTRA 400 deutlich. Beide Aufnahmen liegen nur wenige Minuten auseinander und dennoch sind besonders die Farbtöne deutlich voneinander abweichend.

Die beiden letzten Bilder dieses Abschnitts verdeutlichen die Bedeitung des Weißabgleichs. Das Filmfoto habe ich nach technischer Parameter abgeglichen. Schnee ist eben weiß! Das digitale Bild wirkt etwas wärmer, ja fast gelbstichig. Das zugrundeliegende JPEG-Rezept ist dafür verantwortlich. Jedes Bild ist für sich allein betrachtet ganz ansehnlich. Stellt man sie jedoch nebeneinander, dann beginnt man unwillkürlich zu vergleichen...

Ist wirklich alles Mist?


Es sind die üblichen 3%. Ein Bild von der teuren Rolle PORTRA 400 ist doch außergewöhnlich. Das neuere und größere Windrad in Münchens Norden bildet den Rahmen für den weiten Blick über das Tertiärhügelland. Interessanterweise verfüge ich über kein digitales Äquivalent zu diesem Motiv.








Zufrieden kann ich dennoch nicht sein. Mit dem wertvollen Medium Film muss ich in der Zukunft sorgfältiger umgehen, denn 3% sind im Zweifelsfall auch der Kategorie Zufallstreffer zuordnenbar. Und da ist der eigene Anspruch an mich selbst deutlich höher!

Zing • 3. Februar 2024