Der wahre oder der echte Kodak PORTRA 400?

Ein Vergleich von Film und JPEG-Rezept!

Mit der vorletzten Patrone KODAK PORTRA 400 in der Kamera sollte endlich einmal ausprobiert werden, was nur die wenigsten wagen: Der Vergleich von analoger Fotografie mit einem digitalen JPEG-Rezept.
Zusätzlich sollte der nutzbare Dynamikumfang des PORTRA 400 ermittelt werden und dann hatte ich noch eine Idee beim Laufen im Wald...

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

MINOLTA XD7 / FUJIFILM X-E3

MINOLTA MD ROKKOR 24-35mm/3,5 / FUJINON XF 16mm/2,8


KODAK PORTRA 400

KODAK PORTRA 400


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Der Vergleich


Auf den ersten Blick fällt kaum etwas auf, nur dass die Farbtemperatur zwischen dem unbearbeiteten sooc JPEG und dem analogen Pendant erheblich abweicht. Man sagt dem PORTRA 400 eher warme Farbtöne nach. Im JPEG-Rezept ist deshalb auch der Weißabgleich auf Tageslicht eingestellt und mit dem WB-shift von R+4 B-5 schon sehr "gelb" gewählt.

Das analoge Negativ wurde nach dem Scan-Vorgang mit einem Weißabgleich auf die "Weißkarte" behandelt. Die warme Tönung ließe sich dennoch auch 'in post' erreichen.

Dynamikumfang


Dem PORTRA400 kann auch eine Fehlbelichtung kaum etwas anhaben. Die Belichtungsreihe links wurde mit Korrekturen von -1EV bis +2EV angefertigt. Alle Ergebnisse sind brauchbar und wurden in einem einheitlichen, digitalen Entwicklungsprozess ohne weitere Nachbearbeitung gewonnen.

Lediglich die Variante mit +2EV weist etwas weniger gesättigte Farben genüber den anderen Ausführungen auf. Dafür sind in den Schattenbereichen mehr Details erkennbar. Durch weitere Nachbearbeitung ließe sich jedoch auch dieses überbelichtete Bild an die anderen Exemplare hinsichtlich Sättigung und Tonwertkurve weiter angleichen.




Das Experiment macht Mut dazu mit der letzten Patrone auch noch die Abweichungen von -2EV und +3EV zu untersuchen.

Noch ein Versuch


Beim Laufen kam mir der Gedanke, dass die Reihenfolge der Arbeitsschritte des digitalen Entwicklungsprozesses möglicherweise einen Einfluss auf das Ergebnis haben könnte. Wäre ich beim Laufen nicht der Länge nach in die Pfütze gefallen, dann hätte ich es bestimmt früher gewusst.


Bisher wurde das gescannte Negativ zuerst einem Weißabgleich unterzogen (WB) anschließend die Tonkurve umgekehrt (INV) und zuletzt der Tonwertumfang automatisch angepasst (TC).

Ordnet man nun die Prozessschritte (WB, INV, TC) in einer anderen Reihenfolge an, so ergeben sich tatsächlich leicht voneinander abweichende Ergebnisse (siehe rechts). Wieder könnte man die Ergebnisse durch entsprechende Nachbearbeitung einander angleichen. Dennoch möchte ich jetzt zuerst verstehen, warum eine unterschiedliche Reihenfolge der Prozessschritte doch zzu so offensichtlich unterschiedlichen Ergbnissen führt...

Zing • 12. April 2024