Das Karwendel und die Tilt-/Shift-adaptierte Vintage Lens

Architekturfotografie im Gebirge

Ob man Tilt-/Shift-Objektive auch gewinnbringend in der Landschaftsfotografie einsetzen kann? Ich weiß es nicht und probiere daher so etwas wie Architekturfotografie im Gebirge.

Vom Ladizköpfl aus fotografiere ich die Lalidererspitze mit der Herzogkante. So wird der Berg zum Hochhaus. Ob man den Unterschied bemerkt?

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

Fujifilm X-T20

Minolta MD ZOOM 24-35mm 1:3.5


Kodak PORTRA 400

-/-


Fotodiox TLT-ROKR Tilt/Shift Adapter, Stativ

Zunächst bin ich begeistert. Bereits mittels einfachem Shift nach oben erhält man sehr ansprechende Bilder. Auch das Zusammensetzen mehrerer Bilder mit funktioniert sehr gut. Dabei erhöht man quasi das Auflösungsvermögen der Kamera. Ein dual shift (rechts oben + links oben) bringt es in Summe bereits auf

34 Megapixel, die Kombination von drei Bildern (triple shift = rechts oben + Mitte oben + links oben) schafft sogar über 42 Megapixel. Ich bin vom scheinbaren Auflösungsgewinn derart geblendet, dass ein Ergebnis ohne weitere Prüfung in die Altglassektion von Projekt 12 gelangt.


Zweifel kommen jedoch auf, als ich die digitalen Mittelformataufnahmen, die am gleichen Tag gewonnen wurden, zum Vergleich heranziehe. Der vermeintliche Auflösungsgewinn wird durch die eher mittelmäßige Abbildungsleistung des Minolta MD ZOOM 24-35mm 1:3.5 zunichte gemacht. Wer weiß schon, um wie viel besser das Ergebnis geworden wäre, wenn man ein modernes Tilt-/Shift-Objektiv eingesetzt hätte? Das aber gibt es für Fujifilm-X nicht (das 24mm Samyang ausgenommen).


So bleibt nur die Gewissheit, dass ich in der Lage bin, mit einem Tilt-/Shift-Objektiv stürzende Linien zu kompensieren. Das ist mir jedoch noch ein bisschen zu wenig Argument für den möglichen Erwerb eines bereits angekündigten GF 30mm T/S...

Zing • 13. August 2023