Wanderung zwischen Peretshofen und Dietramszell
Jedes Foto mit mindestens einem Insektenstich bezahlen
Den höchsten Punkt der Runde erreicht man bereits kurz nach Verlassen des Wanderparkplatzes zwischen Peretshofen und Steinsberg, die Peretshofer Höhe. Der Isartalverein hat dieses Fleckchen schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts erworben, obwohl schon ein Stückchen von der Isar entfernt. Der Blick über das Isartal mag dafür der Grund gewesen sein.
Östlich von Peretshofen geht es zunächst durch Wald weiter. Das rostige Wrack eines Traktors weckt mein Interesse. Das passt hervorragend dazu, dass ich heute wieder mit den alten MINOLTA-Optiken unterwegs bin (50mm/1.4 & 100mm/2.5). Es ist jedoch nicht leicht den Bildausschnitt sorgfältig und ruhig festzulegen. Jedes noch so kurze Innehalten wird nämlich von allen möglichen Stechinsekten sofort als Einladung an die Blutbar verstanden. Den rostigen Trecker bezahle ich bereits mit sieben Stichen.
Manhartshofen erreiche ich bereits mit über dreißig Insektenstichen, und das sind nur die an offensichtlichen Stellen, die auch jucken. Gerade einmal ein Viertel der geplanten Runde ist absolviert. Den möglichen Abstecher zum Zellbachtal verkneife ich mir dann auch und verschiebe diese sicherlich fotogene Unternehmung auf eine Jahreszeit ohne Insekten.
Zwischen Thankirchen und Dietramszell muss ein weiterer Wald durchquert werden. Schnell durch und bloß nicht stehenbleiben!
Diese Runde kratzt nur an den Außenbereichen von Dietramszell. Die Sonne steht schon hoch am Himmel und sticht auch. Den Abstecher zum Kloster spare ich deshalb ebenfalls auf und wende mich nach Norden, vorbei an bzw. mitten durch eine Hühnerfarm hindurch. Der Schlenker ist nicht unbedingt sehenswert, aber bestimmt angenehmer als der Hatscher entlang der Staatsstraße 2368. Ob die ehemalige Biathletin Uschi Disl wirklich so eine hässliche Bank an der Straße als Zeichen der Wertschätzung verdient hat, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann, ist dass die Kirche St. Leonhard auch ohne Baugerüst leider sehr unpassend neben einem Sportplatz gebaut wurde...
Erst später wird mir auffallen, dass ich von diesem Abschnitt der Wanderung keinen fotografischen Beleg mit nach Hause bringe. Liegt es am bereits fortgeschrittenen Tageslicht, an den Stechmücken oder einfach nur an der Landschaft, die mich nicht so recht inspiriert?
In Humbach finden die Aufräumarbeiten nach einem ausgelassenen Dorffest statt. Mhhh, an der Bushalte stelle liegt sogar noch eingetrocknete Feuchtpizza!
Bei Steinsberg nähert sich die Runde ihrem unweigerlichen Ende entgegen. Den Abstecher nach Steinsberg spare ich mir. Die Durchfahrt durch die Sackgasse wird vom Bauern verboten, der Durchgang erfolgt auf eigene Gefahr und alles wird von dem Schild "Mein Land, meine Gesetze" gekrönt. Dem König von Steinsberg gewähre ich heute keine Audienz...
Und da ist sie auch schon herum, die Top-Wanderung zwischen Peretshofen und Dietramszell. Zu mir ist der Funke jedoch nicht wirklich übergesprungen. Das Allgäu bietet deutlich aussichtsreichere Wanderungen im Alpenvorland. In diesem Rund-um-München-Wanderbuch hätte ich eher eine Tour im Mangfalltal oder auf den Taubenstein als Top-Tour gewählt. Aber so sei es. Zumindest sind schon mal zwei weitere Fotoausflugspläne dazugekommen, also erfolgreiches location scouting...