Wanderung von Buchenhain nach Schäftlarn
In dem Tag war der Wurm drin!
Heute steht wieder einmal eine Tour aus Joachim Burghardts München-Wanderbuch an, von Buchenhain nach Schäftlarn. In Buchenhain empfängt mich eine kühle Nebelstimmung. Zumindest für die Fotokamera wird so einiges geboten werden. Zuerst möchte ich jedoch zum Buchenhainer Klettergarten, der sich hier am westlichen Hochufer der Isar ersteckt. Schon nach wenigen Metern werde ich ausgebremst. Das Hochufer ist Sperrbereich, Lebensgefahr! Und wer sich trotz des Betretungsverbots in Lebensgefahr begibt, wird auch noch mit einem Bußgeld von bis zu 1.000,- EURO belohnt bestraft. Das fängt ja gut an!
Weit ausholend und das Speergebiet umgehend suche ich mir dann eben einen anderen Zugang zum Klettergarten. Aber auch von unten ist nichts zu machen. Blöd nur, dass so einige Absperrbänder nur noch in Fetzen vorhanden sind. Hoffentlich kommt niemand in der Lebensgefahr ums Leben.
Weiter geht es von hier aus an der Isar entlang nach Süden und zum Georgenstein. Ich gehöre fotografierender Fußgänger hier nicht wirklich her. Das merke ich schnell. Entweder fehlt mir der ungezogene Hund oder ich habe kein rücksichtsloses Fahrrad dabei. Und warum glauben eigentlich alle immer, dass ich Bieber fotografieren will?
Die nächste Herausforderung steht bevor, der Aufstieg über die Leiter zum Isarhochufer. Das München-Wanderbuch ist an dieser Stelle nicht sehr präzise. Zum Glück treffe ich eine ortskundige Frau, die einen Hund dabei hat. Die ist zunächst mistrauisch und glaubt ich wolle auch wieder irgendeinen Weg sperren, doch dann erklärt sie mir den Weg zur Leiter. "Unten, an der Isar entlang, wäre es ganz besonders schön." Das hebe ich mir für ein anderes Mal auf, besonders dann, wenn ich mal Bieber fotografieren will...
Irgendwann bei Hohenschäftlarn kommt die Sonne und ein Rettungshubschrauber aus dem Nebel heraus. Ich könnte hier bereits zum S-Bahnhof abbiegen und die Tour beenden, will aber unbedingt noch den Abstecher zum Kloster mitnehmen. Der lohnt sich auch tatsächlich und kostet nur etwas mehr als eine Stunde Umweg.
Wäre es genau eine Stunde Umweg gewesen, dann hätte ich meine S-Bahn in Ebenhausen pünktlich erreicht. So bin ich aber nur 5 Minuten zu spät und werde mich dafür fast eine ganze Stunde am Münchner Hauptbahnhof herumdrücken dürfen. Nun, es gibt Schlimmeres.
Schlimmeres passiert dann am Hauptbahnhof. Nur noch 10 Minuten bis meine S-Bahn kommt, aber da wird der Zugang zu den S-Bahngleisen im Tiefgeschoss gesperrt. Oberleitungsschaden! Ich schlage mich über Moosach bis nach Untermenzing durch. Dort warte ich nochmal eine Stunde, bis endlich meine S-Bahn kommt. Die Heimreise von Ebenhausen nach Schwabhausen dauert somit insgesamt vier Stunden. Da hätte ich auch zu Fuß nach Hause gehen können.
Heute war irgendwie der Wurm drin.