U-Bahnstation Westfriedhof und Nacht an der Donnersberger Brücke

Weiter mit Weitwinkel und bei Nacht!

Als ich heute am Morgen die Kameras in der Tasche verstaue, weiß ich noch nicht, wohin mich mein Fotoausflug nach der Arbeit verschlagen wird. Als jedoch mittags die SMS vom Fotolabor eintrifft, dass der entwickelte Film bereits heute abgeholt werden kann, wird die Idee für den Abend etwas klarer. Vom Fotolabor aus ist man sehr schnell an der U-Bahnstation Fraunhoferstraße und somit im Netz von U1 und U2. Die U1 bringt mich zur Haltestelle Westfriedhof. Für manche ist das dann schon die Endstation. Für mich ist es heute ein abstraktes Universum aus Licht, Schatten und Farbe...

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

FUJIFILM X-T20, FUJIFILM X100V

FUJINON XF 16mm/2.8, TTArtisan 7,5mm/2.0 Fisheye


CINESTILL

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Weitwinkel unterm Westfriedhof


Wahrscheinlich ist meine Erkenntnis für Profifotografen nichts Neues. Aber ich lerne noch und muss es mir deshalb aufschreiben...

Wenn ich mit Normalobjektiven unterwegs bin, dann fällt es mir besonders leicht, das spätere vor meinem geistigen Auge zu visualisieren. Der gedankliche Prozess der Visualisierung ist bereits abgeschlossen, wenn ich die Kamera einschalte und die Aufnahme mache.

Selbst bei Teleaufnahmen ist diese Vorgehensweise noch sehr gut möglich. Immerhin gelingt es dem Gehirn sehr leicht, eine Ausschnittvergrößerung des Netzhautbildes zu erzeugen.


Beim Weitwinkelobjektiv ist es anders. Die Kamera erfasst dann viel mehr als das Auge wahrnehmen kann. Leider ist mein Gehirn noch nicht so weit in der Weitwinkelfotografie geschult, als dass es aus neun Einzelbildern ein Weitwinkelmosaik zusammensetzen könnte.

Aber heute erfahre und lerne ich bewusst, dass man das LCD der Kamera als Gehirnverlängerung nutzen kann. Mit aufgesetztem Fischauge und eingeschalteter Kamera wandere ich die U-Bahnstation ab und betrachte die Welt nur durch das Weitwinkelobjektiv. Eine Verlagerung der Kameraposition um wenige Zentimeter liefert oft schon eine völlig veränderte Perspektive.


So muss ich das also machen! Die Kamera unterstützt den Visualisierungsprozess!

Das bringt auch das Weitwinkelteilprojekt von Projekt 12 um ein Foto weiter!

Projekt 12 - Weitwinkelfotografie

Nacht am Arnulfsteg


Als ich am wieder am Müncher Hauptbahnhof ankomme, ist meine S-Bahne gerade vor fünf Minuten abgefahren. Bis zur nächsten Möglichkeit dauert es eine Stunde. Ich entschließe mich die Fotosession zu verlängern, und zwar an der Donnersbergerbrücke.

Statt jedoch zur Donnersbergerbrücke vorzugehen nehme ich den Aufgang zum Arnulfsteg. An seiner Nordseite gibt es eine Auf- bzw. Abfahrt für Radfahrer, kreisrund in zwei Spiralen...

Das passt sehr gut in das Fischaugenobjektiv. Ich muss ein wenig warten, bis ich mit der Konstellation der Radfahrer zufrieden bin. Dann aber gelingt mir endlich ein surrealer Beitrag zu 'night&sky' von Projekt 12.


Beim nächsten Mal werde ich ein Stativ mitnehmen und viele Aufnahmen stacken, bis der ganze Kreisel voller Radfahrer ist...

Projekt 12 - Night&Sky

Zing • 8. November 2023