Tilt/Shift - aber mit mehr Brennweite
Die Dehnung des Fluchtpunktes
Die Bilder der vergangenen Woche zeigten schöne parallele, vertikale Linien. Aber die die Gebäude wirkten immer dann, wenn die Zentralperspektive nicht möglich war, so eine seltsame grafische Kopflastigkeit. Ich führte das auf die kurze Brennweite zurück und wollte heute beweisen, dass es mit längerer Brennweite besser geht.


Neben der Tatsache, dass beim jüngeren Foto nicht die gleichen Lichtverhältnisse geherrscht haben, lies sich auch leider die Perspektive nicht völlig reproduzieren. Mit dem 50er konnte ich leider nicht weit genug auf der Sichtlinie zurückgehen, weil ich mich sonst durch eine Betonmauer hätte morphen müssen. Das eine Bild ist im Seitenverhältnis 3:4, das andere im Verhältnis 2:3.
Aber das ist alles egal. Betrachtet man einmal die Fenster des Gebäudes, so erkennt man, dass die hinteren Fenster im langbrennweitigen Bild nur unwesentlich kleiner abgebildet werden als die im Vordergrund. Das Bild erscheint "flacher". Das langbrennweitige Foto vermittelt dadurch mehr Ruhe. Die Proportionen sind harmonisch.
Das mit dem 35er aufgenommene Foto (übrigens ein Element von Projekt 12) vermittelt demgegenüber einen Eindruck von räumlicher Tiefe, weil die hinteren Fenster deutlich kleiner erscheinen als die weiter vorne. Das erzeugt zwar Spannung, hinterlässt bei mir jedoch auch den Eindruck, als wolle das Gebäude gleich nach hinten umstürzen.
Schön, wieder etwas gelernt! Wird bestimmt Teil der in Planung befindlichen Sonderausgabe der Zinglogs über Tilt-/Shift-Objektive.