schnelle Bergtour auf den Kofel

Nach 40 Jahren...

Der Kofel war und ist der erste Alpengipfel, den ich selbst erstiegen habe. Das erste Mal ist jetzt ziemlich genau 40 Jahre her. Es war in den Sommerferien 1984.
Die Unternehmung erschien mir damals groß und gewaltig. Man musste klettern und der freie Fall schien erschreckend nahe. Am Abend war ich so müde, dass ich ohne Essen eingeschlafen bin. Das würde mir heute natürlich nicht mehr passieren.

Heute kommt mir der Kofel gerade recht. Die Autofahrt ist erträglich kurz und es ist möglich kurz vor Sonnenaufgang zu starten, um dem nächsten Hitzetag bis spätestens 10:00 Uhr von hier aus wieder entrinnen zu können.

geografische Einordnung:


erreichte Gipfel:

weitere Wegepunkte:

Talort(e):


Schwierigkeiten:

Höhendifferenz Aufstieg/Abstieg:

Distanz:


Zeitbedarf inkl. Pausen:

Ammergauer Alpen


Kofel 1.342m

Friedhof

Oberammergau, Parkplatz an der Zufahrt zur Kolbenalm


Wandern: T3+      Klettern UIAA: I-II        Klettersteig: A/B         Schneeschuhe: -/-

510m / 510m

5,9km


03h10m

Wieder wird es ein Tourenbericht mit mehr als zwölf Bildern werden. Heute probiere ich ein shift-adaptiertes Objektiv aus. Was bringen Shift-Objektive in der Landschaftsfotografie? Diese Frage muss ich für eine geplante Sonderausgabe der zinglogs unbedingt mit Bildmaterial beantworten. Ich bin selbst überrascht, wie oft ich die Linse vor dem Sensor verschiebe. Selbst auf dem lästigen Hatscher zum Friedhof ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zum Shiften...


Ab dem Friedhof benötige ich dann nur eine Stunde bis auf den Gipfel. Wenn ich nicht noch den Abzweig zur Kletterroute über die "linke Achsel" gesucht hätte, dann wäre es vlt. noch schneller gegangen. Wenigstens weiß ich jetzt, wo es da lang geht. Fehlt eigentlich nur noch die richtige Kletterpartnerin führ diese leiche Klettertour.


Am Gipfelvorbau nehme ich den direkten Weg über den Grat (II-I), nur um dann auf die neuere Klettersteiganlage zu treffen. Vor 40 Jahren gab es die nicht. Vor 40 Jahren bin ich aber auch sehr defensiv unten herum, in einem weiten Bogen auf den Gipfel gestiegen.

Die Mücken umspielen das Gipfelkreuz. In einigen Momenten ist ihr helles Summen lauter als die Autos auf der B23 500m unter mir.


Der schnelle Abstieg durch den nordwestlichen Graben ist genau die richtige Wahl. Es ist schattig und kühl. In der Dunkelheit erscheint diese unbekanntere Seite des Berges mystisch und unnahbar. Und um kuz vor 10:00 Uhr kann ich so den Parkplatz schon wieder verlassen. Die Temperatur beträgt da bereits 24°C.


Zing • 11. August 2024