Projekt 12 - Zwei Neuzugänge in Schwarz-Weiß

Mit dem zweiten Blick sieht man besser?!

Während der Pfingstfeiertage habe ich hauptsächlich in Schwarz-Weiß gearbeitet. Im Projekt 12 hatte ich da noch ein Defizit und muss nun aufholen. Allerdings sollte dieses Mal etwas anders sein. Welche Bilder in die 'Hall of Fame' des Projektes 12 aufgenommen werden, soll erst mit etwas zeitlichem Abstand entschieden werden, und nicht etwa am gleichen Tag, wenn man die Fotos gerade auf die Festplatte gespielt hat. Das Ergebnis dieses verzögerten Entscheidungsprozesses überrascht mich dennoch.

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

Fujifilm GFX50SII, Fujifilm X-E3

Fujinon GF 45-100mm 1:4 R LM WR OIS, Fujinon XF 18-55mm 1:2,8-4 R LM OIS


Fuji ACROS

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Kurz nach dem Besuch im Frankenjura und der Bearbeitung der 12 Fotografien dieses Tages tendierte ich zu den Bildern von den beeindruckenden Felsen. Das ist typisch für das Frankenjura. Eigentlich wäre ein schönes Bild vom Burgstein naheliegend gewesen, um Eingang in das Projekt 12 zu finden. Doch mit einigem Abstand betrachtet, blieb ich immer wieder an dem Bild der Mohnblume im Morgenlicht hängen. Die Mohnblume repräsentiert das beschwingliche Gefühl des ersten richtigen Frühsommertages seit langer Zeit deutlich besser als die schroffen Felsen, die Zeitlos aus dem kargen Boden über der Altmühl aufragen. Also kommt die Mohnblume ins Projekt 12. Vor zwei Tagen hätte ich das nicht vermutet.


Anders verhält es sich mit der Fotografie, die das Gipfelkreuz des Brechhorns zeigt. Schon beim Drücken des Auslösers war mir bewusst, dass das ein Bild für Projekt 12 wird. Ich musste das Bild nicht einmal auf dem LCD überprüfen. Das schiefe Gipfelkreuz ist von den Jahren gezeichnet. Der bewöklte Himmel bildet einen 'negative space' vor dem das knorrige Gipfelkreuz atmen kann. Die Proportionen stimmen. Wenn ich die Augen schließe, dann sehe ich genau dieses Bild vor meinem geistigen Auge. Das hat sich auch nach zwei Tagen nicht geändert.


Was lerne ich daraus? Es schadet nicht, seine Entscheidung mit einigem zeitlichen Abstand zu überdenken, sofern nicht sofortiges Handeln von Nöten ist. Projekt 12 ist schließlich kein Sprint, sondern die Langstrecke. Und nach zwei bis drei Tagen bin ich mir dann auch wirklich ziemlich sicher, endlich die richtige Wahl getroffen zu haben. Eine Regel möchte ich daraus jetzt jedoch nicht ableiten außer vielleicht, dass es keine Regeln gibt?

Zing • 30. Mai 2023