Nebelstimmung und ein Microproject
Die alte PORTRA-Frage
Nebel ist in meiner Gegend eher nervig. Meist beginnen die Tage in einem sehr dichten Grau. Das dichte Grau lichtet sich dann etwas, um zum Ende eines Tages meist in eine tiefhängende, eintönige und geschlossene Wolkendecke überzugehen. Heute ist das aber anders. Ein Wetterumschwung steht bevor. Der Nebel soll sich lichten.
So ist es dann auch, als ich das Haus schwerbepackt mit vier Kameras verlasse. Ich muss mich beeilen, um diese Transitionsphase von Nebel zu Schönwetter noch miterleben zu können. Dass etwas anders ist, erkennt man schon an der Farbe des Nebels. Der Nebel ist heute nicht mehr grau, sondern leuchtet golden.
Eine vorbeigehende Frau bemerkt, dass das heute ja so eine mystische Stimmung sei, und dass das bestimmt schöne Fotos werden würden. Klar, werden die Bilder schön! Die mache ja auch ich! Was die Lichtstimmung allerdings mit besonderer, religiöser Hingabe zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht ganz.
Da kommt auch schon der Gassigeher mit dem Riesenhund um die Ecke. Das Vieh will mir beim Lauftraining sonst immer am Sack schnüffeln, während ich laufe! Heute tut er das nicht. Womöglich hat er großen Respekt vor meinem großen Fotostativ. Dann aber meint das Herrchen, dass sogar der Hund von der mystischen Stimmung beeindruckt sei. Boah!
Jetzt geht alles sehr schnell. Die Auflösung des Bodennebels vollzieht sich in weniger als 15 Minuten. Zuletzt dampfen die Äcker und Wiesen noch ein wenig aus, dann ist er auch schon da, der erste Sonnentag seit vier Wochen. Mit den ersten Bildern meiner Testreihe und einer ganzen Menge an Nebelbeifang tappe ich zufrieden nach Hause.