Biwaktour Kröndlhorn - Tag 2
Ohne Frühstücksfernsehen
Den Sonnenaufgang hatte ich für 07:15 Uhr berechnet. Ich starte um Viertel vor sieben. Das sollte eigentlich reichen, um passend zum Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen. Um sieben schiebt sich dann aber schon die Sonne über das Große Wiesbachhorn! Bei meiner Berechnung hatte ich die Zeitgleichung nicht berücksichtigt. Ich ärgere mich mehr darüber, dass ich mich verrechnet habe, als dass ich den Sonnenaufgang auf dem Gipfel verpasst habe. Die leuchtende Sonne färbt den Weg in warmen Farbtönen ein. Mir wird dementsprechend auch gleich wärmer.
Lange halte ich mich auf Kröndlberg und Kröndlhorn auf. Ich möchte keinen Moment diese kostbaren Morgens verpassen. Der Kameraverschluss bekommt keine Ruhepause.
Um halb neun kommt der erste Besucher von Kelchsau herauf. Wir wechseln ein paar Worte. Dabei bemerke ich, dass mir die Worte nicht so leicht über die Lippen gehen, wenn ich zu lange mit mir alleine war. Aber ich bin so gerne alleine, nicht einsam, sondern alleine! Ich liebe den inneren Monolog. Ich liebe es ungestört an nichts zu denken. Alleine kann ich mir nicht auf den Sack gehen.
Auf dem langen Weg zurück, durch das Trattenbachtal und über den Filzensattel, werde ich noch einige schöne Momente allein erleben.
Ein letzter Blick fällt auf den Großvenediger. Da müsste ich auch mal wieder rauf. Das wäre schon mal ein Plan für 2025.
In der letzten Kehre vor dem Parkplatz scheint die Sonne so seltsam. Das Licht ist genau das einer Jahresabschlusstour. Ob das jetzt schon tatsächlich meine letzte Tour des Jahres 2024 war? Noch möchte ich mich nicht festlegen. A bisserl was geht schließlich immer!
Aber wenn es meine letzte Bergtour in diesem Jahr gewesen sein sollte, dann hat sie den Titel "meiner schönsten Bergtour 2024" verdient!