Glonnmomente - von Petershausen nach Markt Indersdorf
Mit der 'Dicken Bertha' unterwegs
Ich starte mit einem kleinen Schlenker über die Felder von Petershausen. Das lag daran, dass ich den Weg nur so ungefähr im Kopf hatte, NOP's Wanderreitkarte auf dem Garmin-Mäusekino der "Überblick" fehlt und ich unbedingt zu einem Aussichtspunkt auf dem Nordhang des Glonntals wollte. Zwar war ich damit hier noch viel zu früh dran, aber dabei ist immerhin der fünfte Beitrag zum zum sw-Projekt 12 entstanden, gleich beim allerersten Foto des Tages!
Zuerst war meine Intention, die einzelne Mohnblume im Kornfeld später durch einen großzügigen crop besser in den Vordergrund zu stellen. Daheim am PC offenbarte sich aber Brillianz dieser Komposition in Schwarzweiß. Der signifikante Kontrast entsteht hier durch die Elemente Form und Muster. Die Mohnblüte hebt sich allein durch ihre Form vor dem Muster der Kornähren ab. Ein crop hätte dieses Hintergrundmuster zerstört. Deshalb gibt es die Nr. 5 also unbeschnitten, et voilà!
Die Feuerwehrstation von Petershausen ist monströs. Ein Turm zur Höhenrettung ragt gut 25-30 m in den Himmel. Hier wäre ein Tilt-/Shift-Objektiv bereits nützlich gewesen. So muss ich die Aufgabe der Perspektivenkorrektur später im Rechner erledigen...
Die Landschaft ersscheint im grellen Sonnenlicht mittlerweile eintönig. Viele Bilder entstehen vorerst nicht mehr. Dann aber gelange ich nach Ebersbach und finde durch eine Lücke im Gebüsch ein offensichtlich älteres Gebäude. Es handelt sich um einen Teil des privaten Bauernhofmuseums "Auf der Puit". Eine Besichtigung ist leider nur für Schulklassen und nach Voranmeldung möglich. Vielleicht geh ich doch nochmal auf die Volkshochschule?
Der Abstecher zu dem in der Karte eingezeichneten Aussichtspunkt südl. von Aufhausen ist kaum die Rede wert. Vielleicht bin ich auch nur zum falschen Zeitpunkt hier. Jedenfalls weit entfernt von einem epischen Ausblick über das ganze Land.
In Weichs angelangt, wechsle ich auf Farbe. Das hilft jedoch auch nicht viel. Das ist einfach kein Fototag. Vielleicht schaue ich mir das Glonntal mal wieder im Herbst oder gar im Winter bei Schnee an.
Von der Glonn selbst sehe ich übrigens nur wenig. Zwar führen immer wieder Stichwege zu ihrem Lauf, aber ein durgehender Weg entlang an der Glonn existiert nicht. Engelbrechtsmühle Nr. 1 ist nochmal ganz spannend. Ein "Anwesen" liegt auff einer künstlich geschaffenen Glonninsel. Der Bewuchs ist wild und Hort für unzählige Mückenlarven. Die Gebäude sind eher privat und ich kehre wieder um.
Die Bushaltestellen entlang der Cyclostraße offenbaren: Samstags und sonntags fährt hier kein Bus. Die neue Freiheit Deutschlandticket hat auf dem Land eben doch ihre Grenzen!
In Markt Indersdorf fallen mir die vielen Autos auf. Hier geht kaum jemand zu Fuß. Als ich ein schönes Trafohäuschen der Isar-Amper-Werke fotografiere, werde ich auch noch blöd angequatscht. "Hallo, darf ich sie mal ansprechen?" Ist ja schon längst passiert. "Für wen fotografieren sie denn da?" "Nur für mich!" "Ich kann ihnen eine Biberburg dahinten zeigen." "Kein Interesse!"
Kann ja sein, dass die so freundlich war und ich so unfreundlich, aber sehen die Leute nicht auch mal ein, dass man seine Ruhe will und braucht, um große Kunst am kleinen Trafohäuschen zu machen?
Am Bahnhof gibt es das dann noch, das nette Gespräch, das mich auch weiterbringt. Der Fahrer eines Ruftaxis, wartet auf seinen Kunden. Ich bin es nicht, aber erklärt mir, wie einfach Anrufsammeltaxi (AST) funktioniert. Nein, das sammelt nicht nur Anrufe! Einfach in den Fahrplan schauen und dann 089/41 42 43 44 wählen. Und wenngleich ich zuvor gesagt habe, dass samstags und sonntags kein Bus fahre, dann korrigiere ich das hiermit. Immerhin stündlich verkehrt ein AST zwischen Markt Indersdorf und Petershausen. Werde ich demnächst mal ausprobieren...