Der andere Feldberg
Nicht im Schwarzwald, sondern in Tirol!
Auch damals gab es schon heiße Sommer. Vor 29 Jahren war die Hitze so groß, dass die Hitze die Betonplatten aus der Autobahn gehebelt hat. Mit etwas Glück und bei günstiger Neigung der Platte konnte man so ab Brannenburg einen Freiflug bis in den Wilden Kaiser gewinnen…
Jupiter und Mars verlieren sich in der Morgendämmerung und auch die Venus verschwindet bald im Blau des Himmels. Die Wände des Wilden Kaisers leuchten für wenige Minuten in tiefem Rot. Ein Reh wartet am Straßenrand und überquert den Asphalt erst, als ich schon vorbeigefahren bin. Die frühzeitige und richtige Verkehrserziehung ist eben alles!
Auf steilem Weg geht es nach oben durch die frische Morgenluft. Der Wilde Kaiser hat sich noch einmal die Wolkendecke über die Ohren gezogen und schlummert friedlich weiter, während ich eine sonnenüberflutete Wiese am Kamm betrete.
Weiter geht es durch breite Latschengassen zum Feldberg. Ich treffe heute erstmals auf Menschen und schon wird es unangenehm. Die einzige Gipfelbank ist belegt und der Wind weht heftig und frisch aus NW. Etwas abseits suche ich mir ein Plätzchen der Stille. Nur mit der Windstille klappts leider nicht…
Auf dem Stripsenkopf begegne ich später noch einer jungen Frau aus Israel. Sie versucht mit einem Feuerstein einen Gaskocher zu entflammen. Und endlich werde ich einmal nicht gefragt, ob ich ein Foto machen könnte, sondern ob ich Feuer habe! Und endlich lohnen sich Feuerzeug und Streichhölzer, die ich sonst jahrelang vergeblich durch die Berge geschleppt habe.