DSLR oder DSLM?
Macht der Spiegel einen Unterschied?
Die Leistung eines Fotografen sollte tatsächlich nicht von der verwendeten Kamera abhängig sein. Sie ist es trotzdem. Durch den Umstieg auf die spiegellosen Systemkameras bin ich ein besserer Fotograf geworden, und das kommt so:
Meine erste DSLM, eine X-T20 mit Standardzoom 18-55mm, habe ich 2018 angeschafft. Meine CANON 70D mit etlichen L-Objektiven war schwer und klobig. Sie blieb meist daheim im Schrank zurück. Den Weg ins Gebirge fand die 70D exakt nur fünf Mal in fünf Jahren. Die X-T20 verfügt gegenüber der 70D über nahezu gleiche Leistungsmerkmale, ist dafür aber nur noch halb so schwer. Die X-T20 war schon auf dem Pelmo dabei und hat sich danach vom Bergrucksack in mein Leben geschlichen. Weil die DSLM so leicht ist, hat man sie immer gerne dabei. Wenn man eine Kamera immer dabei hat, dann fotografiert auch auch zwangsläufig mehr und öfter. Und wer übt, übt, übt, der wird auch besser.
Courtney Victoria fotografiert ganz anders als ich es tue. Sie arbeitet sehr sorgfältig vom Stativ und produziert nicht viele, dafür aber sehr gute Fotografien. Bei dieser bedächtigen Vorgehensweise ist es möglicherweise wirklich unerheblich, ob da ein Spiegelschlag ist oder auch nicht.
Meine schnelle, sehr bewegliche, ja fast agile Vorgehensweise in der Fotografie profitiert sicher viel mehr von einer kleinen und leichten Ausrüstung. Das ist dann ein Argument für die DSLM.
Heute bin ich mit der NIKON Z5 unterwegs. Das JPEG-Rezept nennt sich LOMO und ist geprägt von starken Kontrasten sowie einer sehr empfindlichen Reaktion am Belichtungskompensationsrad. 1/3 EV macht hier schon einen riesigen Unterschied im Endergebnis. Nur gut, dass man diese Veränderungen im elektronischen Sucher der DSLM sofort erkennen und beurteilen kann.
Mich haben DSLM zu einem besseren Fotografen gemacht. Mit einer DSLR könnte ich meine heutigen Ergenisse kaum in so großer Zahl und Zuverlässigkeit produzieren.