Bergtour/Klettersteig Plattkofel

geografische Einordnung:


erreichte Gipfel:

weitere Wegepunkte:

Talort(e):


Schwierigkeiten:

Höhendifferenz Aufstieg/Abstieg:

Distanz:


Zeitbedarf inkl. Pausen:

Dolomiten


Plattkofel 2.958m

Rif. Demetz, Rif. Langkofel, Plattkofelhütte, Friedrich-August-Hütte

Sellajoch


Wandern: T3+          Klettern UIAA: I            Klettersteig: B/C          Schneeschuhe: -/-

870m / 1.350m

14,3km


08h00m

Ja, doch. Man kann sich beim Aussteigen aus der Gondel zu lange festhalten. Die Gondelbahn in die Langkofelscharte bremst auf jeden Fall nicht und schleift mich samt Hose und Knie über die rutschfeste Gummimatte. Jetzt hat die Hose eine Schürfwunde und das Knie ein Loch. Ich bin stinksauer. Ich flicke die Hose mit drei Sicherheitsnadeln aus dem Verbandskasten, dann verlassen wir endlich die Demenz Hütte.


Kettensägenrasseln im finsteren Gebirge? Ah, da wird der Weg ausgebessert. Die Arbeiter sind total verduzt, dass ich mich dafür bei ihnen bedanke. Ach, ich hätte Trinkgeld geben sollen? Ups!

Über Schutt ging es hinab und über Schutt geht es hinauf. Wir stehen am Einstieg, den wir wie alle anderen für den Einstieg halten, weil da ein Drahtseil um die Ecke führt. Doch hinter der Ecke ist auch schon wieder Schluss mit Klettersteig. Man bewegt sich lange ohne Seil durch Rinnen kletternd aufwärts (I).

Als es steiler wird und das Drahtseil endlich mal länger, bin ich sehr froh über die schattige Lage des Oskar-Schuster-Steiges. Der Wolf hat heute scheinbar den Tiger im Tank. Ich verliere ihn immer mehr aus den Augen. Wir treffen uns erst an einer Unterbrechungsstelle wieder und tauschen die Reihenfolge. Na wenn das mal gut geht.

Direkt nach der Unterbrechungsstelle des KS folgt die Leiter über einen Felsspalt. Da man jedoch ständig mit dem Umhängen der Karabiner beschäfftigt ist, bemerkt man nicht viel vom Leiterspektakel. Es folgen noch einige Stellen zum Zupacken und dann ist in einer Rechtskurve auch schon wieder Schlüss mit Klettersteig. In leichter Kletterei (i-II) und dünner werdender Luft geht es dem Mittelgipfel des Plattkofels entgegen.

Es ist voll hier. Aber was habe ich denn erwartet? Etwas abseits finden wir ein gemütliches Plätzchen und genießen noch lange die Aussicht.

Über die Westflanke geht es rustikal abwärts. Der Weg ist als Aufstieg nur unbeliebten Leuten zu empfehlen. Da liegt eine Menge Schutt und Geröll. Den Staub in unseren Kehlen spülen wir an der Plattkofelhütte mit Bier weg.

Der Hatscher über den Friedrich-August-Weg geht auch vorüber und wird durch die spannenden Einblicke in das Reich der Langkofelgruppe sogar sehr angenehm. Hier gibt es noch vieles zu entdecken.


Zing • 18. September 2019