Wanderung rund um den Leopoldsteinersee
Ein Genussweg
"Parkdauer auswählen, 'Ok' drücken und die Kreditkarte vor den Sensor halten", höre ich mich genervt rufen . Im Ausgabeschacht des Automaten stapeln sich schon die Kreditkartenquittungen der vorhergehenden Geronten. Was ist da bloß so schwierig? Die sollen doch ruhig mit Münzen zahlen, die alten Faltenbälge! Ich werfe zwei Ein-Euro-Münzen ein...
Unter der Hochspannungsleitung spinnt mein GPS völlig. Ich finde mich rund 500m höher und fast direkt unter dem Roßloch wieder. Gut, dass ich es besser weiß.
Der Weg entlang des Südufers lässt keine Hochstimmung aufkommen. Es ist schattig und der Blick auf den See meist durch die üppige Vegetation verstellt. Erst am Ostufer wwird es besser. Hier gibt es auch gleich vielmehr Aussichtsbänke!
Ich komme mit einem Alten ins Gespräch. Erst stört er mich mich. Eigentlich habe ich keine Lust zu quatschen. Dann aber entwickelt sich ein doch spannedes Gespräch. Er kennt München, war 1971 dort. Hat Pressestudios für die Olympiade gebaut. Ja damals war sogar Schwabing noch ganz etwas Besonderes...
Zum Schluss sagt er noch etwas, dass mich tief berührt. "Ich wünsch ihnen a guade Zeit. Die werdens auch haben, weil wenn man so wie sie fotografiert, dann gibt ihnen das Kraft."
Plötzlich ergibt alles einen Sinn! Die Erinnerung an den scheiß Parkscheinautomaten ist da längst schon verblasst.
Das Nordufer ist viel schöner. Tempus fugit. Wie es hier wohl an einem nebligen Novembermorgen sein mag?