Tilt-/Shift-Adapter - Schluss mit stürzenden Linien und einstürzenden Neubauten

Zweipunktperspektiven

Nachdem der Weitwinkelteil meiner After-Work-Photo-Session beendet war, wollte ich mich noch unbedingt mit dem Thema Tilt/Shift auseinandersetzen. Tatsächlich fange ich jedoch nur mit Shift an. Das Minolta-Zoom mit seinem Brennweitenbereich von 24 - 35 mm ist tatsächlich das "Weitwinkligste", dass mir für solche Versuche zur Verfügung steht.
Es übersetzt in das Kleinbildäquivalent von 36 - 52 mm. Zunächst muss ich mich an den geeigneten Abstand zum Objekt gewöhnen. Einmal sehe ich nur noch Balkone, ein anderes Mal nur ein bisschen Haus zwischen ganz viel Busch. Na ja, das wird sicher noch...!

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

Fujifilm X-T20

Minolta MD ZOOM 24-35mm 1:3.5


Kodak PORTRA 400

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Fotodiox TLT-ROKR Tilt/Shift Adapter, Stativ (sogar benutzt!)

Als ich die Bilder daheim betrachte, bin ich zunächst verwirrt. Zwar werden alle vertikalen Linien mehr oder weniger parallel abgebildet, aber manche der gezeigten Gebäude erscheinen irgendwie "kopflastig". Stimmt mit dem Shift etwas nicht? Nein, das ist völlig normal und eine Eigenschaft der sog. Zweipunktperspektive. Durch den up-shift des Objektivs rücken die beiden seitlichen Flucht Punkte weiter zum unteren Bildrand. Fluchtpunktlinien am oberen Bildrand müssen folglich steiler nach unten weisen. Mit mehr Abstand und längerer Brennweite würde der Effekt geringer ausfallen. Probiere ich beim nächsten Mal aus...


Zudem sollte ich auch die Zentralpespektive ausprobieren. Dafür ist diese Location jedoch weniger geeignet.


Trotz aller Kopflastigkeit hat es sogar ein Motiv in die Vintage-Lens-Galerie von Projekt 12 geschafft. Mich fasziniert an dem Hochhaus (5/12) weniger der Umstand, dass hier eine vintage lens mit Tilt-/Shift-Adapter zum Einsatz gekommen ist, sondern vielmehr das intensive Leuchten der Abendsonne und die insgesamt malerische Farbpalette.

Zing • 7. Juni 2023