Polarlichter über Bayern
Besser spät als nie!
Morgen, Sonntag, muss ich wegen einer Bergtour um 04:30 Uhr schon aufstehen. Soll ich da wirklich nochmal am Abend raus und Polarlichter jagen? Wenn ich abends um zehn zum Beobachtungshügel loslatsche, dann könnte ich es rechtzeitg bis zur astronomischen Dämmerung (Sonne >18° unter dem Horizont) um 22:40 Uhr dorthin schaffen. Zwei, drei Fotos, dann retour und ab in die Heia. Viereinhalb Stunden Schlaf müssen genügen!
Ich bin sogar etwas früher auf dem Buckel. Einige Testaufnahmen entstehen. Bei ISO 6400 und 8s Belichtungszeit bleiben die Sterne noch punktförmig. Irgendwie fehlt der Bildkomposition dann aber der Pepp. Strichspuren könnten dem Motiv mehr Hintergrund verleihen. Ich probiere zunächst zwei und vier Minuten bei auf ISO 100 reduzierter Empfindlichkeit. Diese Aufnahmen erscheinen jedoch etwas dunkel.
Rechtzeitg zur astronomischen Dämmerung wage ich dann den endgültigen Versuch mit 8 Minuten Belichtungszeit. Der erste ernsthafte Schuss wird gleich zum Treffer des Abends. Der nächste Versuch ist schon nicht mehr so gelungen. Der Dunst steigt aus dem Wald auf und die Mücken aus den Feldern. Es ist Zeit für's Bett...
Das 20mm Shiftobjektiv ist mit einer Offenblende von nur f/4.0 nicht besonders geeignet für solche Aufnahmen. Die Randabschattung ist mit ca. -1,3 EV bereits deutlich erkennbar und verlangt entsprechende Nachbearbeitung. Dennoch ist es das am besten geeignete Weitwinkelobjektiv an diesem Abend.
Was könnte man bei der nächsten Gelegenheit anders machen? Vielleicht noch einge kurz belichtete Aufnahmen bei hoher ISO-Empfindlichkeit zu der lange belichteten Hauptaufnahme hinzuaddieren, um die kurzlebigen Strukuren der Aurora Borealis besser zur Geltung zu bringen...
Mal schauen, wann der nächste Sonnensturm losbricht!