Mehr Lust als Licht

Ein Fotospaziergang für die Tonne

Seit dem letzten Wochende ist das Wetter im Großraum München zunehmend schlechter geworden. Der Himmel ist meist bedeckt und das Licht somit sehr flach. Zwischen Schauern und Gewittern schaut manchmal die Sonne kurz hervor, meist wenn man gerade in einer Besprechnung sitzt. Schade eigentlich, denn ich brauche dringend den Fotospaziergang nach der Arbeit, um den Kopf frei zu bekommen...

Kamera:

Objektiv(e):


Filmsimulation:

Film:


sonstige Ausrüstung:

Fujifilm GFX50SII

Fujinon GF 35-70mm F4,5-5,6 WR


ACROS

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Früh am Morgen ist der Himmel klar und tiefblau. Ich schnappe die Minolta XD7, weil ich ja heute nach der Arbeit noch die zwölf verbliebenen Bilder

KODAK Gold 200. Zwölf Bilder sind etwas wenig, oder? Na die 'Dicke Bertha' kann auch noch in die Tasche! Als ich das Firmengebäude betrete, scheint die Sonne schon nicht mehr...


Nachmittag, ca. 17:00 Uhr. Ich verlasse die Firma. Es tröpfelt und man vernimmt Donnergrollen. Mit dem 63er Bus fahre ich bis zum Heimeranplatz mit und gehe zu Fuß weiter in Richtung Donnersbergerbrücke. Bis dort hin kann ich mir gerade einmal zwei wertvolle Bilder auf dem billigen KODAK Gold 200 abringen. Alles ist grau, kein Licht, kein Schatten und Farbe schon gleich gar nicht. Vielleicht fahre ich mit der S-Bahn eine Station weiter zur Hackerbrücke. Mit der S-Bahn München dauert das, warum auch immer, gleich eine viertel Stunde. Hätte ich per pedes auch geschafft!


Der regennasse ZOB liefert immerhin ein paar Motive mit Farbe und Form. Blaue Wasserleitungen stehen immerhin in Kontrast zu roten S-Bahnen! Ob das gut genug für den KODAK Gold 200 gut genug war, wird sich zeigen, wenn er dann entwickelt ist. Endlich 'Dicke Bertha', endlich digital fotografieren!


Zu Fuß bewege ich mich nun von der Hackerbrücke zur Donnersbergerbrücke zurück. Weil es bewölkt ist, wähle ich heute Schwarz-Weiß. 40 Bilder entstehen auf dem kurzen Marsch und zuletzt ist keines davon zu gebrauchen. Im Sucher der 'Dicken Bertha' springt mich nichts an. Die Kompositionen wollen nicht gelingen. Ich setze den Schärfepunkt oft völlig falsch. Der Himmel bleibt matschig. Mir fehlt auch einfach die Geduld bestimmte Szenen einfach abzuwarten, weil es kalt ist und ständig tröpfelt.

Immerhin interessiert sich die Security von Google für mich. Was ich denn da machen würde. "Ich fotografiere den Laden jetzt, weil ich ihn nächsten Monat übernehmen werde..." Danach bin ich etwas schneller weitergegangen!


Zurück zum missglückten Fotospaziergang. Zwei von 40 Bildern traue ich mich vorzuzeigen. Keines davon wird zum Portfolioshot. Man kann eben in der Fotografie nichts erzwingen. Als ich bemerkte, dass dieser Nachmittag nichts taugt, hätte ich einfach nach Hause fahren sollen. Man muss einen Film nicht voll machen. Man muss auch nicht mehr als zwölf Fotos machen. So aber ärgere ich mich über verschwendeten Film und verschwendete Zeit. Ein Fotospaziergang für die Tonne.


Zwei neue Regeln:


1. Wenn die Bedingungen ungünstig sind, drück einfach nicht auf den Auslöser!

2. Ein Fotoapparat pro Unternehmung reicht völlig aus! Mische keine Medien!


Wenn man unbedingt bei schlechtem Wetter fotografieren will, dann könnte man ja auch daheim Stillleben aufnehmen...

Zing • 27. Juli 2023