Amper ab Haimhausen
Lückenfüller
Ich nehms mal vorweg: Das Zoom war wieder nur ein reines Trainingsgewicht. Aber was macht denn die Weitwinkelfotografie eigentlich sonst so schwierig?
Zuallererst einmal erscheint im WW alles so klein. Man muss ganz nah ran ans Objekt - im englischen Sprachraum nennt man es subject - um überhaupt etwas zu erkennen. Und manchmal kann man eben nicht nah ran.
Das WW fängt viel ein und man muss darauf achten, dass man die Bildränder schön sauber hält. Allzu oft ragt dann doch mal unbemerkt ein Stativfuss oder der dicke Zeigefinger ins Bild.
Und dann ist da noch das sehr schwierige Thema Bildaufbau: Weit entferntes Matterhorn kaum zu erkennen und ein klitzekleines Edelweiß im Vordergrund fast zu übersehen.
Eine ausgeglichene Bildkomposition mit gleichermaßen betontem Vordergrund und Hintergrund, die dann auch noch im besten Fall durch führende Linien miteinander verbunden sind, ist oft ein langwierige Angelegenheit, die viel Geduld verlangt. Ein schickes, gutes Weitwinkelfoto mal eben 'en passant' auf der Bergtour mitzunehmen erscheint mir eher schwierig.
Gibts noch etwas? Ja, ich mag gerne klare und übersichtlich strukturierte Fotografien. Weitwinkelauf-nahmen enthalten hingegen oft kleinteilige und unübersichtliche Elemente, die den späteren Betrachter eher ablenken können. Oft hilft dann nur noch die Langzeitbelichtung (Stativ, ND-Filter), um so z.B. wilde Wasseroberflächen oder den rauschenden Blätterwald etwas "samtiger" erscheinen zu lassen. Zumindest die farbliche Ablenkung kann ich in diesem Jahr vernachlässigen.
Das alles will ich nun auf dieser doch sehr kurzen Runde üben. Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis jedoch noch lange nicht. Die Weitwinkelfotografie ist für mich noch kein intuitiver Prozess.
Da muss ich doch noch üben, üben, üben ... vielleicht bald mal wieder in den Bergen.