Halbtagesbergtour Rechelkopf

am Sonntag über den Sonntratensteig

Mittlerweile fällt es mir schwer in den Bayerischen Voralpen noch etwas Unbekanntes oder Neues zu entdecken. Gerade die schnellen Touren zwischendurch oder Schlechtwetter-alternativen gehen mir aus. Dann rede ich mir oft Varianten ein. Mache sind nur subtile Variationen wenige Meter abseits der üblichen Wege und erscheinen im Nachhinein schon sehr konstruiert.
So ist es auch heute. Auf dem Rechelkopf kann man bei fast jedem Wetter. Der Sonntratensteig ist eine schöne Trainingsstrecke für Bergläufer. Daraus konstruiere ich mir meine Halbtagestour für einen Sonntagvormittag: Rechelkopf und Sonntratensteig kenne ich noch nicht bei schönem Wetter!

Ob das so eine gute Idee ist?

geografische Einordnung:


erreichte Gipfel:

weitere Wegepunkte:

Talort(e):


Schwierigkeiten:

Höhendifferenz Aufstieg/Abstieg:

Distanz:


Zeitbedarf inkl. Pausen:

allervorderste Bayerische Voralpen


Rechelkopf 1.330m

Schürfenkopf 1.096m, Schwarzköpfel 1.140m

Grundern


Wandern: T2       Klettern UIAA: -/-        Klettersteig: -/-         Schneeschuhe: -/-

713m / 713m

13,0km


04h59m (davon 03h30m reine Gehzeit)

Als ich mit dem Auto auf den Wanderparkplatz rolle, bin ich heute der Allererste. Am Parkscheinautomaten gilt es kurz abzuwägen, ob mir heute 3 Stunden zu 2,- EURO genügen oder ob 6 Stunden zu 3,- EURO die bessere Wahl sind. Es wird am Ende der Tour richtig gewesen sein, hier nicht zu knausern...


Noch ist der Himmel bedeckt. Am Westhorizont wächst jedoch schon das Cordon Bleu des Himmels heran und verbreitet die Kunde von baldigem Sonnenschein. Bis dahin kann man ja ein paar Schwarzweißfotos schießen (ein Buchstabendreher wäre in dieser Textpassage fatal).


Die Besucherfrequenz nimmt auf dem Sonntartensteig ganz schnell zu. Da sind Gassigeher mit ihren Hunden (ohne wäre ja auch blöd), Jogger und die üblichen Wanderstresser. Ich bin überrascht über mich selbst, wie sehr ich mich in der Fotografie verlieren kann. Ich habe heute keinen Stress. Bis zum Schürfenkopf benötige ich fast zwei Stunden. Normalerweise muss das nach spätestens 30 Minuten erledigt sein.


Die Sonne kommt mit ganzer Kraft heraus und ich steh im Wald. Der Weg zum Rechelkopf ist recht schattig, was einem bei schlechtem Wetter jedoch gar nicht negativ auffällt. Jetzt gebe ich doch mal kräftig Gas, um schnell auf den Rechelkopf und in die Sonne zu kommen...

So schaut das also bei Sonnenschein aus! Naja, ein Aussichtsberg geht anders. Die könnten mal die Fichten ausdünnen. So viele Leute sind mir hier auch noch nie begegnet. Sonntag, Sonnenschein, war vielleicht doch nicht so eine tolle Idee...


Am Sonntraten ist jetzt die Hölle los. Der Parkplatz ist komplett belegt. Ein roter Mini steht dicht an meinem Auto, so dass ich über die Beifahrertür einsteigen muss. Kurz habe ich große Lust mit meinem Beweisfoto zur Polizei...


Rechelkopf bei Schönwetter geht, muss man aber nicht unbedingt an einem Sonntag machen!


Zing • 25. Februar 2024