Astrofotografie ohne Schnickschnack

Mit Tracking aber ohne Guiding

 Vor einigen Wochen hat Nico Carver auf seinem youtube-Kanal eine beiläufige Bemerkung fallen lassen: "Telescopes with a focal length lower than 400mm do not require guiding." Das wollte ich heute einmal ausprobieren. Ich war mit leichter Ausrüstung unterwegs. Der Lacerta MGEN2 und das Leitfernrohr bleiben heute daheim.

Objektiv(e), Teleskop(e):

Kamera:

Montierung:

Guiding:

Belichtung:


Objekte:


Bildbearbeitung:

Canon EF-L 200mm f/2.8 @ f/2.8

Canon EOS 750Da @ ISO800

Skywatcher EQM-35PRO

-/-

171 lights á 30s        42 darks á 30s         10 flats          - bias


NGC7000 "Nordamerikanebel", IC5070 "Pelikannebel"


DeepSkyStacker, GIMP, Starnet++, CaptureOne

Die EQM-35 ist erstaunlich schnell aufgestellt und eingenordet, wobei ich gestehe Letzteres gründlich vermasselt zu haben. Die R.A.-Achse muss so lange gedreht werden, bis 12:00 Uhr auf der Strichplatte nach oben weist! Dann erst ist Polaris auf die Position einzustellen, die die PolarScopeApp anzeigt. Sämtliche Anleitungen und Tutorials geben das nicht so ganz korrekt her. Obwohl ich ca. 20' mit der Einnordung daneben lag, waren immerhin noch Belichtungszeiten der einzelnen Frames von 30s ohne Autoguiding möglich.


Weniger Ausrüstung bedeutet insgesamt eine kürzere Aufbaudauer (und zum Schluss auch Abbaudauer). Dieses einfache Setup ohne Autoguider und Leitfernrohr ist nach nur 30 Minuten einsatzbereit. Es bleibt mehr von der Nacht zum Fotografieren übrig.


Leider gab es Hochnebel und einige Cirren in dieser Nacht. So konnte bei diesem ersten Versuch ohne große Technikschlacht zunächst nur eine Gesamtbelichtungszeit von 85,5 Minuten erzielt werden. Das Ergebnis ist dennoch vielversprechend und macht Lust auf mehr mit weniger Ausrüstung...

Zing • 1. September 2022