Als ganz kleines Kind habe ich bereits gefragt, warum denn die Fotos im Familienalbum eckig sind, wo doch das Ding am Fotoapparat rund ist. Hinterher ist man immer klüger und als Fünfjähriger hatte ich verstanden, dass das runde Ding Objektiv genannt wird und runde Bilder an die Wohnzimmerwand projiziert. Der Film ist aber eckig und deshalb sind es dann auch die Fotos.
Die Negative hatten das Format 36x24mm². Diese Abmessungen nennt man auch heute, im digitalen Zeitalter, immer noch Vollformat. Damit nun ein Objektiv einen Sensor / ein Negativ mit 36x24mm² vollständig ausleuchten kann, muss es ein Bild mit mindestens 44mm Durchmesser erzeugen, also über einen Bildkreis von 44mm verfügen. Objektive mit einem Bildkreisdurchmesser von 44m nennt man Vollformatobjektive.
Adaptiert man nun solche Vollformatobjektive an eine DSLM mit einem APS-C-Sensor (24x16mm²), so ist das problemlos möglich. Der APS-Sensor pickt sich quasi das Beste aus der Mitte des Bildkreises heraus.
Die Sensoren des "kleinen" digitalen Mittelformats (MFT) messen hingegen 44x33mm². In der Abbildung links wird klar, dass ein Vollformatobjektiv mit 44mm Bildkreisdurchmesser einen solchen MFT-Sensor theoretisch nicht mehr voll ausleuchten kann.
Ist das in der Praxis auch der Fall? Ich hatte so meine Zweifel und habe ein altes Minolta-Objektiv vor die weiße Wohnzimmerwand gehalten - na ja, eigentlich vor einen Zettel, auf dem die Abmessungen eines MFT-Sensors aufgemalt waren - und siehe da, das könnte doch funktionieren.
Zwei Adapter für die alten Minolta-Objektive mit MD-Anschluss und M42-Schraubanschluss auf das Bajonett der Fuji GFX waren schnell beschafft. Die Entdeckungsreise kann beginnen...