Vollformat
Erste Schritte mit einer NIKON Z5
Es ist keine überraschende Erkenntnis. Durch die FUJIFILM-Kameras bin ich bin ich zum JPEG-shooter geworden. RAW ist doch nur etwas für Leute, die sich für Profis halten. Wo ist das denn noch Kunst, wenn man mit RAWs jegliches Risiko und das eigene Unvermögen in der Nachbearbeitung retuschieren kann? Nur mit der NIKON gelingen mir keine brauchbaren JPEGs sooc. Die ersten Ergebnisse erscheinen auf dem LCD in klinischer Reinheit. Was muss man da bloß alles anders einstellen?
Die Menüführung der Z5 ist wie wohl bei jeder anderen NIKON nicht besonders wohlwollend ausgelegt. Zuerst muss ich die Belichtungskompensationstaste im gedrückt halten, während ich gleichzeitg am Haupteinstellrad drehen muss. Bei den Einstellung zu den Bedienelementen finde ich dann die "one press" Funktion. Man drückt die Belichtungskompensationstaste nur einmal kurz und dreht dann am Haupeinstellrad. Durch Betätigen eines beliebigen anderen Tasters oder des Auslösers kommt man dann aus dieser Nummer heraus. Auf dem Heimfahrt in der S-Bahn finde ich dann noch ein ganz anderes Menü, das sich mit Belichtungseinstellungen befasst. Dort gibt es dann die "easy exposure compensation" und man muss gar keinen Knopf mehr drücken. Man dreht einfach nur am Rad, am Haupteinstellrad.
Das deutschsprachige Referenzhandbuch ist eine Perle dieser Sprache der Dichter und Denker. Da gibt es das Hauptbefehlsrad und das Unterbefehlsrad. Klingt schon mal sehr deutsch. Die beste Stelle in den über 800 Seiten ist jedoch Folgende: Lo - Medium - Hi sollten übersetzt werden. Ergebnis: Lo - halbgar - Hallo. Klar Hi = Hallo. Hi+ ist deshalb dann auch Hallo+. Im Menü ist nichts von Hallo zu finden. Ich habe die Z5 wieder auf Englisch zurückgestellt.
Eine Warrnung vor Spitzlichtern gibt es im Fotomodus auch nicht. Das kleine Histogramm auf LCD oder im EVF kann ein so alter Mann nun auch nicht mehr vollständig entziffern. Ein RGB-Histogramm im Liveview sucht man vergebens. Also muss man jedes Bild nochmals anschauen, um Überbelichtungen auszuschließen.
Den Effekt der DR-Anpassung (Aufhellung der Schatten) kann man erst nach der Aufnahme beurteilen. Es ist irgendwie alles anders als bei den FUJIs.
Daheim verpasse ich den Bildern am Rechner noch Korn und eine warmen Farbton. Mal schauen, wie man doch so etwas wie JPEG-Rezepte umsetzen kann. Vielleicht sind ja die NIKON PICTURE CONTROLS die Lösung...